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AUSWAHL DER IMPLANTATE

Neben der Auswahl der Grösse gibt es bei Implanteten noch weitere Aspekte, welche man beachten muss:

Implantatformen

Implantatfüllung

Implantathülle

Füllung

Zur Zeit sind zwei Haupttypen von Brustimplantaten auf dem Markt: Silikonimplantate und mit Kochsalz(Saline) gefüllte Implantate. Sie bestehen aus einer Silikonschale, die entweder mit kohäsivem (formbeständigen) Silikon-Gel (ab 4. Generation Silikonimplantate), mit flüssigem Silikongel (immer seltener in Verwendung) oder mit Kochsalz gefüllt sind.

Versuche mit Sojaöl und Hydrogel haben nicht zu einem dauerhaften Erfolg geführt, so dass diese Materiaien zur Zeit nicht mehr verwendet werden. Sojaöl verursachte Entzündungen nach Austritt und mit Sojaöl gefüllte Implantate wurden kurz nach ihrer Einführung in Europa wieder vom Markt genommen. in den USA wurden sie sogar nie zugelassen. Der Vollständigkeit halber erwähnt werden sollte noch Stärke-Gel als mögliches Füllmaterial von Implantaten. Dieses führte in einigen Fällen zu massiven Volumenschwankungen und wurde daher ebenfalls vom Markt genommen

Durch Hydrogel-gefüllte Implantate wurde versucht, die Vorteile von Silikonimplantaten und Kochsalzimplantaten zu kombinieren und gleichzeitig die Nachteile auszuschliessen. Hydrogel ist eine Substanz auf Wasserbasis, sie ist somit gesundheitlich unbedenklicher als Silikon-Gel und formbeständiger als Kochsalzlösung. Die im Wasser gelösten Polysaccharide sind physiologisch verträglich und gleichzeitig der Konsistenz von Silkon-Gel sehr ähnlich. Obwohl Hydrogel als gesundheitlich unbedenklich galt, konnten auch hier gesundheitlich Risiken nicht ausgeschlossen werden. Sie kamen nie auf den amerikanischen Markt.

Es gab in den 1970er Jahren den Versuch, Implantate mit Silikon-Gel-Füllung und solche mit Kochsalz zu kombinieren; heutzutage dürfte es aber kaum noch Anwender geben.

Implantatfüllungen im Überblick

• Silikon-Gel flüssig: nicht formbeständig, kann auslaufen, preisgünstig

• Silikon-Gel kohäsiv: formbeständig, kann nicht auslaufen, preisgünstig (von europäischen Chirurgen bevorzugt)

• Kochsalz: „schwabbelt", weist ein unnatürliches Tastgefühl auf, gesundheitliches Risiko beim Auslaufen ist gering, Hauptmaterial in den USA.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Silikon

Silikonimplantate werden in Europa ganz klar favorisiert; ihr Marktanteil liegt bei ca. 90%! In der Hauptsache handelt es sich dabei um kohäsive Silikongel-Implantate (ab 4. Generation Silikonimplantate). Die Kohäsivität verhindert dabei das Risiko des Silikon-Auslaufens – da der Silikonverbund dieses verhindert – und sorgt für eine besser Formstabilität des Implantats, was gerade bei den flüssigen Silikonfüllungen (der 2. Generation Silikonimplantate) ein großes Problem dargestellt hat. Wenn solches Silikon in die Kapseltasche austritt, bilden sich gewebe-reizende Klumpen, was zu Narbenbildung und Verkleinerung des Volumens führen kann.

Bei den modernen Implantaten gibt es aber auch verschiedene Festigkeitsgrade. Je dünnflüssiger der Implantatinhalt ist, desto leichter sinkt er zu Boden des Implantates ab und wirkt somit natürlicher. Je kohäsiver, desto formstabiler und sicherer.

Durch Silikonfüllungen kann eine sehr gute natürliche Formgebung auch bei geringer Weichteildeckung (primär kleine Brüste, Mammarekonstruktion) erzielt werden. Die Brüste wirken auch bei Bewegung natürlich. Das Risiko von Fältelungen um das Implantat soll gegenüber Kochsalzlösung-gefüllten Implantaten niedriger sein. Sie dürften bei der Positionierung oberhalb des Brustmuskels zu bevorzugen sein.

Welcher Festigkeitsgrad am besten geeignet ist, ist individuell bestimmbar und wird wie vieles in der Medizin kontrovers diskutiert. Hierbei muss sich die Patientin ganz einfach auf das Beurteilungsvermögen ihres plastischen Chirurgen verlassen.

Flüssiges Silikon-Gel (2. Generation) wird fast gar nicht mehr verwendet, da die Probleme überwiegen:

• Das Risiko des Auslaufens bei beschädigten Implantaten ist hoch

• Die Haltbarkeit ist wesentlich geringer

• Die Häufigkeit von Kapselfibrosen ist sehr hoch

Vorteile (von Silikongelfüllungen ab 4. Generation)

• Sicherheit vor Auslaufen

• Gute Ausformung

• Natürlich Haptik und Optik

• Langfristige Formstabilität

• Auch bei primär kleinen Brüsten oder Mammarekonstruktionen geeignet

Nachteile von Silikonimplantaten

• Etwas erschwertere Einbringung (evtl. grösserer Schnitt nötig)

• Gesundheitliches Risiko bei Austritt nicht sicher auszuschliessen

• Teurer als mit Kochsalzlösung gefüllte Implantate

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kochsalz

Nur etwa jedes zehnte Implantat in Europa ist mit Kochsalzlösung gefüllt. Vor allem Frauen, die ein gesundheitliches Risiko ausschließen wollen, das durch das Auslaufen eines defekten oder durch einen Unfall beschädigten Implantates verursacht werden könnte, entscheiden sich für Brustimplantate, die mit einer physiologischen Kochsalzlösung gefüllt sind. Dabei müssen sie in Kauf nehmen, dass Kochsalz-gefüllte Brustimplantate gewisse Grenzen sowohl hinsichtlich eines natürlichen Erscheinungsbildes als auch beim Anfühlen haben. Unstabile Formen (umgangssprachlich als „Schwabbeln" bezeichnet) und Gluckergeräusche („Meeresrauschen") werden häufig genannt – gelten aber zunehmend als typische Klischeebilder, denn auch Brustkissen mit Kochsalzlösung sind mittlerweile deutlich verbessert worden.

In den USA liegt der Marktanteil von Kochsalzimplantaten bei 50% und ist somit um einiges höher als in Europa. Das liegt an einer US-Studie, die einen Zusammenhang zwischen Brustkrebs und Silikonimplantaten herstellte. Der Markt reagierte zwischenzeitlich mit einem Verkaufsverbot.

Andere Studien entlasteten das Silikon, wodurch das Verkaufsverbot in den USA wieder aufgehoben wurde. Viele amerikanische Chirurgen verwenden aber weiterhin Kochsalzlösung als Implantatfüllung, und sehen sich durch den PIP-Skandal um krebsauslösendes Billigsilikon natürlich bestätigt. Tatsächlich besteht aber diese Gefahr bei den hochwertigen, medizinischen Köhäsiv-Silikongelen nicht.

Kochsalz-gefüllte Implantate bieten allerdings meist ein weniger natüriches Aussehen und Tastgefühl als silikon-gefüllte Implantate, da deren Konsistenz eher nicht dem natürlichen Brustgewebes gleicht. Befürworter des Kochsalzimplantats meinen aber, dass dieser Faktor nur bei Frauen mit wenig eigenem Brustgewebe eine bedeutende Rolle spielt. Bei Frauen mit genügend eigenem Brustgewebe könne dieses auch schon zu einem ebenso natürlichen Ergebnis führen. Als weitere Vorteile gelten: ein kleinerer Hautschnitt, ein flexibleres Implantat und ein niedrigerer Preis gegenüber silikongel-gefüllten Brustkissen.

Anders als Implantate mit kohäsivem Silikongel, können Kochsalzimplantate bei Beschädigung auslaufen. Sollten Kochsalzimplantate beschädigt werden, so läuft die Kochsalzlösung zwar in die Brust aus, wird aber auf natürlichem Weg durch den Körper transportiert und anschließend durch den Harn ausgeschieden. Bedingt durch den Formverlust wäre ein Austausch allerdings dennoch notwendig.

Vorteile

• Kein gesundheitliches Risko beim Auslaufen

• Unproblematisch bei gutem primären Brustgewebe

• Unproblematisch bei Implantatposition unterhalb des Brustmuskels

• Leichteres Einbringen (kleinerer Schnitt)

• Gegenüber Silikongel kostengünstiger

Nachteile

• instabilere Form, keine optimale Ausformung

• "Schwabbeln", langfristige Formveränderung

• "Gluckergeräusche", bei modernen Implantaten aber wohl nicht

• Bei dünnem Weichgewebe unnatürlich

• Haptik nicht natürlich

• Auslaufen möglich

Silikon-Gel

Kochsalz

Silikon-Gel kohäsiv

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