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OP-ZUGANG UND PLATZIERUNG DES IMPLANTATS

Wenn man das richtige Implantat für sich ausgewählt hat, fehlen noch einige Informationen, bis die OP beginnen kann:

 

   

 

Einbringen des Brustimplantats

Die Wahl der Zugangswege (und der damit verbundenen Schnittführungen) hat – neben Brustimplantatform und Grösse der Implantate  und neben der Positionierung der Implantate – maßgeblichen Einfluss aud das Endergebnis.

Zum Einbringen der Implantate gibt es derzeit folgende verschiedene Operationstechniken:

1. Schnittführung in der Achselhöhle (AS)

2. Schnittführung in der Brustfalte (BFS)

3. Schnittführung an der Brustwarze

3.1 Schnitt um den Brustwarzenhof

3.2 Schnitt am Brustwarzenrand

4. Zugang über den Nabel

Welche Technik bei der Brust OP eingesetzt wird, unterliegt natürlich medizinischen-chirurgischen Ãœberlegungen, wobei die beiden erstgenannten Techninken weitaus am häufigsten praktiziert werden. 
Wenn die Brustimplantate eine gewisse Grösse haben oder unter dem Brustmuskel platziert werden sollen, dann sind bestimmte Techniken notwendig. Die Technik sollte aber auch Ihre individuellen ästhetischen Bedürfnisse berücksichtigen.

Für den bestmöglichen Zugangsweg müssen einige Fragen berücksichtigt werden:

• Wo wird das Implantat am besten aussehen?
• Wie kann das Brustimplantat dort am besten platziert werden?
• Wo besteht das geringste operative Risiko?
• Wo wird man die Narbe am wenigsten sehen? Wo stört eine möglicherweise gut sichbare Narbe am

  wenigsten?

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

In seinen Forschungen hat er bewiesen, dass diese Komplikation bei der Schnittführung in der Brustfalte nur bei 0,5% der Patientinnen vorkommt. Bei der Schnittführung am Brustwarzenhof steigt das Risiko bis auf  2,4%, und bei der Schnittführung an der Achselhöhle sogar bis auf 6,4% !  So ist das Risiko der Kapselbildung am Implantat 13 Mal höher bei der Einführung des Implantats durch einen Achselhöhlenschnitt und 5 Mal höher bei der Einführung des Implantats durch den Schnitt am Brustwarzenhof im Vergleich zum Schnitt in der Brustfalte.

 

 

1. Achselhöhle - axilarer Schnitt

Die später fast unsichtbare Schnittführung (Inzision) in der Achselhöhle (axiliär) wird von den meisten Betrachtern am unauffälligsten empfunden, da eine Narbenbildung im gesamten Brustbereich ausbleibt. Dieser Zugang wird sehr häufig gewählt, da als Ergebnis eine makellose Brust erzielt wird und auch die Narben in der Achsel sind bei guter Wundheilung kaum sichtbar sind. Allerdings ist das exakte Positionieren der Kissen aufgrund des platzierungsfernen Zugangswegs und eingeschränkterer Sichtverhältnisse etwas komplizierter als beim Brustfaltenschnitt.

Vorteile des Zugangs über die Achselhöhle

• Die Brust bleibt narbenfrei.

• Auch die Achselnarbe ist dezent. (Lediglich beim Tragen von Träger-Tops und hochgehobenen Armen,

  rasierter Achselhöhle und in Liegeposition können je nach individueller Narbenheilung die Narben

  sichtbar werden)

Nachteile des Zugangs über die Achselhöle

• Sicht und Kontrollmöglichkeiten bei der OP sind für den Arzt schwieriger (der axiliäre Schnitt – kurz

  AS – sollte deshalb nur durch in dieser Methode sehr erfahrene Ärzte durchgeführt werden)

• Einige Chirurgen wenden diese Methode wegen des eingeschränkten Blickfeldes nicht bei anatomischen

  Implantaten an

• Für den Arzt technisch am anspruchsvollsten, was aber kein Ausschlusskriterium darstellen soll

• Ein eventuell erforderlicher Austausch der Implantate ist nicht über denselben Zugang möglich

• Nur für kleine(re) Implantate gut geeignet

 

2. Brustfaltenschnitt

Bei diesem Zugang wird ein kleiner Schnitt direkt in der Unterbrustfalte (submammär) vorgenommen. Davon ist  später so gut wie nicht mehr zu sehen, da die Brust in der natürlichen Position diesen Schnitt überdeckt. Er befindet sich sozusagen im natürlichen Schatten der Brust und wird zudem von BH oder Bikini verdeckt. Gegenüber dem axillären Schnitt ist die Narbensituation jedoch als ungünstiger einzustufen.

Der Brustfaltenschnitt wird von Chirurgen gerne gewählt, da er eine gute Übersicht über die anatomischen Verhältnisse und für die Platzierung der Brustimplantate ermöglicht. Bei sauberer Schnitt- und sorgfältiger Nahttechnik ist ein unauffälliges ästhetisches Narbenergebnis leicht zu erzielen. Aus diesen Gründen ist der Brustfaltenschnitt der am häufigsten verwendete Zugangsweg.

Vorteile des Brustfaltenschnitts

• Sehr gute Sicht und Kontrollmöglichkeiten für den Arzt

• Einfache Platzierung des Implantats

• Bei guter Narbenheilung und vorausschauender Schnittlegung des Chirurgen relativ unsichtbare Narben

  in der Brustumschlagfalte/Submammärfalte

• Ein eventuell erforderlicher Austausch der Implantate ist über denselben Zugang möglich

Nachteile des Brustfaltenschnitts

• Narbe wird bei entblösster Brust im Liegen sichtbar sein

• Risiko einer sichtbaren Narbe, wenn sich keine Brustumschlagfalte bildet (bei einer kleinen, nicht

  überhängenden Brust)

• Risiko einer sichtbaren Narbe auf oder unter der Brust, wenn die Brustumschlagfalte sich ober- oder

  unterhalb der gewählten Schnittline bildet

• Kurz nach der OP wird häufig das Drücken des BHs auf die Narbe als unangenehm empfunden

 

3.1 Schnitt um den Brustwarzenhof (Areola)

Bei dieser Art der Anwendung wird ein Schnitt um den gesamten Brustwarzenhof (perimamilär/periareolär) gemacht. Dieser Schnitt ist bei einer gekonnten/präzisen Operationstechnik/Nahttechnik nach der Brustvergrösserung kaum mehr zu sehen. Sinnvoll ist diese Form der Implantation, wenn die Brustwarzenhöfe angepasst oder neu positioniert werden müssen. Es ist die einzig empfohlene Technik, wenn gleichzeitig der Brustwarzenhof gestrafft bzw. verkleinert werden soll.

Vorteile des Brustwarzenhofschnitts

• Relativ einfache Sicht- und Kontrollmöglichkeiten für den Arzt

• Ein eventuell erforderlicher Austausch der Implantate ist über denselben Zugang möglich

• Fast unsichtbare Narben

Nachteile des Brustwarzenhofschnitts

• Begrenzung bei der Implantatgrösse. Die Grösse der Implantate ist abhängig von der Grösse des

  Brustwarzenhofs – kleine Brustwarzenhöfe lassen nur kleine Implantate zu.

• Verletzungen der Milchdrüsengänge kann Stillfähigkeit beeinträchtigen

• Erhöhtes Risiko einer Kapsefibrose, bakterielle Freisetzung durch die Milchgänge

• Verlust der Empfindsamkeit des Brustwarzenhofs (Mammillen-Areola-Komplexes) durch Verletzung von

  sensiblen Nerven

 

3.2 Schnitt am Brustwarzenrand (Thele)

Operative Schnittführung entlang der Brustwarze, die bei kleinen Eingriffen nahe der Brustwarze (Mamille) gewählt werden kann. Beim Mamillenrandschnitt werden die Brustimplantate durch einen später fast unsichtbaren halbkreisförmigen Randschnitt um die Brustwarzen herum eingeführt. Hierdurch wird ein hervorragend ästhetisches Ergebnis erzielt. Da dieser Schnitt noch kleiner ist als der perimamilläre Schnitt, ergeben sich dessen Nachteile in verstärkter Form. Weil es hier zu einer Beeinträchtigung der Empfindsamkeit oder der Stillfähigkeit kommen kann, wird der Schnitt nur sehr selten angewendet. Bei sehr kleinen Brustwarzen und Implantaten, die grösser als 200 ml sind, ist dieser Zugangsweg nicht zu empfehlen.

 

4. Zugang über den Nabel

Der Zugang über dem Nabel (transumbilical) wird weltweit sehr selten verwendet, da diese Technik aufgrund der eingeschränkten Auswahlmöglichkeiten und einer reduzierten Bewegungsfreiheit bei der Positionierung der Implantate als ungeeignet betrachtet wird. Implantate mit kohäsivem Silikongel

können bei dieser Schnittführung überhaupt nicht verwendet werden.

Vorteile des Bauchnabelschnitts

• Narbenbildung unauffällig und brustfern

Nachteile des Bauchnabelschnitts

• schlechte Übersicht für das chirurgische Vorgehen, dadurch ungenaue Implantatplatzierung

  (ästhetisches Ergebnis?)

• Risikokontrolle (Blutstillung etc.) stark eingeschränkt

Schnittführungen - und Einfluss auf eine fibröse Kapsel in %

Brustfalte - 0.5%

Brustwarze - 2.4%

Achselhöhle - 6.4%

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